Eine Person hat bereits eine feste Überzeugung, dass eine bestimmte Methode oder Strategie im Projektmanagement effektiv ist. Selbst wenn neue Informationen oder Beweise präsentiert werden, die auf Mängel oder Risiken hinweisen, könnte diese Person dazu neigen, diese Informationen abzulehnen oder zu ignorieren und weiterhin an ihrer ursprünglichen Überzeugung festzuhalten. Siehe auch Belief Perseverance
Ein Beispiel für den Endowment-Effekt wäre, wenn jemand ein bestimmtes Objekt besitzt oder einen Anspruch darauf hat und diesem einen höheren Wert zuschreibt, als es objektiv betrachtet hat. Selbst wenn das Objekt oder der Anspruch tatsächlich austauschbar ist oder einen niedrigeren Marktwert hat, würde die Person den Wert überschätzen und ungern auf das Objekt verzichten.
Ein Projektmanager favorisiert eine bestimmte Lösung oder Strategie für ein Projekt und bei der Suche nach Informationen oder Daten sucht er selektiv nach Beweisen, die seine Überzeugungen bestätigen. Er ignoriert dabei Informationen, die seinen Standpunkt in Frage stellen oder alternative Ansätze unterstützen könnten.
Ein Projektleiter ist der festen Überzeugung, dass er von kognitiven Verzerrungen und Voreingenommenheiten frei ist und glaubt, dass nur andere Menschen von solchen Biases betroffen sind. Er erkennt nicht, dass er selbst auch anfällig für bestimmte Denkfehler und Verzerrungen ist.
Ein Projektmanager bemerkt bei der Auswertung von Projektzeitplänen, dass mehrere kritische Aktivitäten in kurzer Zeit hintereinanderfallen. Er interpretiert dies fälschlicherweise als ein Muster oder eine Konzentration von Problemen und geht davon aus, dass es wahrscheinlich zu Verzögerungen kommen wird. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen Zufall, da die Aktivitäten unabhängig voneinander geplant wurden.
Ein Projektmanager steht vor der Entscheidung, ein neues Projektteammitglied einzustellen. Er erhält zwei Bewerbungen: Kandidat A mit umfangreicher Erfahrung und Kandidat B mit weniger Erfahrung. Um die Entscheidung zu erleichtern, stellt der Projektleiter einen weiteren Kandidaten C vor, der weniger Erfahrung als Kandidat A hat, aber mehr als Kandidat B. Der Projektleiter tendiert nun dazu, Kandidat B als den „Decoy“ zu betrachten, der die Entscheidung zugunsten von Kandidat A beeinflusst, da dieser im Vergleich zu Kandidat C die bessere Wahl zu sein scheint.
Ein Projektmanager startet ein neues Projekt und das Team verwendet vordefinierte Optionen, die als Standardwerte festgelegt wurden. Das Team tendiert dazu, diese Standardwerte beizubehalten, ohne sie bewusst zu hinterfragen oder alternative Optionen zu erwägen.
Ein Projektmanager, der jahrelang in der Softwareentwicklung gearbeitet hat, dazu neigt, Lösungen für alle Arten von Projekten (Software, Bau, Forschung, uvm.) vorzuschlagen, auch wenn es möglicherweise nicht die optimale oder geeignetste Lösung für das spezifische Projekt ist.
Ein Projektmanager steht vor der Entscheidung, ob ein bestimmtes Projekt erfolgreich abgeschlossen werden kann oder ob es zum Scheitern verurteilt ist. Er betrachtet die Situation als entweder „alles oder nichts“ und sieht keine Möglichkeit für einen Kompromiss oder eine abgestufte Lösung.
Ein Teammitglied in einem Projektmanagement-Team, das über begrenzte Erfahrung und Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich verfügt, überschätzt seine Fähigkeiten und ist überzeugt, dass es die Aufgaben problemlos bewältigen kann. Es erkennt nicht die Tiefe des Wissens und der Fähigkeiten, die für eine erfolgreiche Durchführung der Aufgaben erforderlich sind.