Der Vividness-Effekt bezieht sich auf die Tendenz, dass lebendige, bildhafte oder emotional ansprechende Informationen einen stärkeren Einfluss auf unsere Entscheidungen haben als abstrakte oder statistische Daten. Menschen tendieren dazu, sich lebendige und emotionale Inhalte besser zu merken und ihnen mehr Gewicht zu geben.
Der Vividness-Effekt
Der Vividness-Effekt beschreibt die Neigung, dass lebhafte und emotionale Informationen unsere Entscheidungen stärker beeinflussen als abstrakte oder statistische Daten. Diese lebendigen Inhalte haben eine größere emotionale Wirkung auf uns und bleiben besser in unserem Gedächtnis haften.
Beispiele aus dem Projektmanagement
- Entscheidung basierend auf einer inspirierenden Präsentation: Ein Projektmanager präsentiert den Stakeholdern ein neues Projekt, das die Unternehmensvision unterstützt. Der Manager verwendet lebhafte Bilder, Geschichten und persönliche Anekdoten, um das Projekt anschaulich zu präsentieren und die Emotionen der Zuhörer anzusprechen. Obwohl die quantitativen Daten zur Rentabilität des Projekts eher unsicher sind, sind die Stakeholder von der lebendigen Präsentation so beeindruckt, dass sie die Entscheidung treffen, das Projekt voranzutreiben.
- Entscheidung aufgrund eines emotionalen Berichts über Risiken: Der Projektmanager erhält einen detaillierten Bericht über potenzielle Risiken, die das Projekt gefährden könnten. Einige der Risiken werden jedoch durch lebhafte und emotionale Beschreibungen vermittelt, die auf Worst-Case-Szenarien und dramatische Auswirkungen abzielen. Aufgrund der emotionalen Reaktion und der lebhaften Darstellung dieser Risiken trifft der Manager möglicherweise Entscheidungen, die darauf abzielen, diese Risiken zu minimieren, auch wenn die objektive Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens gering ist.
Entscheidungsfindung aufgrund des Vividness-Effekts
Aufgrund des Vividness-Effekts werden Entscheidungen stärker von lebendigen und emotionalen Inhalten beeinflusst. Menschen neigen dazu, sich lebhafte Informationen besser zu merken und ihnen mehr Gewicht zu geben, selbst wenn diese Informationen nicht unbedingt objektiv relevanter oder repräsentativer sind. Dies kann dazu führen, dass rationale Analyse und statistische Daten in den Hintergrund treten und die Entscheidungsfindung von subjektiven Eindrücken und emotionalen Reaktionen dominiert wird.
Um den Einfluss des Vividness-Effekts auf Entscheidungen zu reduzieren, ist es wichtig, bewusst zu sein und eine ausgewogene Bewertung der verfügbaren Informationen vorzunehmen. Dabei sollten sowohl lebendige und emotionale Inhalte als auch rationale Fakten und statistische Daten berücksichtigt werden. Eine kritische Prüfung der Informationen sowie eine objektive Bewertung der relevanten Kriterien können dazu beitragen, dass Entscheidungen fundierter und weniger von lebhaften Eindrücken geprägt sind, was letztendlich zu besseren Ergebnissen in Projekten führen kann.
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