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Kurz erklärt – IKEA-Effekt

Ein Projektteam ist damit beauftragt, ein komplexes Softwareprojekt von Grund auf neu zu entwickeln. Während des Entwicklungsprozesses investieren die Teammitglieder viel Zeit, Mühe und Engagement, um das Projekt zum Erfolg zu führen. Aufgrund dieser intensiven Beteiligung und der persönlichen Investitionen entwickeln die Teammitglieder eine starke emotionale Bindung an das Projekt und sind fest davon überzeugt, dass es ein herausragendes Ergebnis erzielen wird.

Definition des IKEA-Effekts

Der IKEA-Effekt bezieht sich auf die Tendenz von Menschen, ein größeres Gefühl der Wertschätzung und Bindung für etwas zu entwickeln, an dem sie persönlich mitgewirkt oder investiert haben. Es ist eine kognitive Verzerrung, bei der unsere Wahrnehmung und unser Werturteil über ein Produkt oder Projekt positiv beeinflusst werden, weil wir persönliche Arbeit, Zeit oder Mühe in die Erstellung oder Gestaltung investiert haben.

Beispiele aus dem Projektmanagement

  1. Eigenentwicklung von Tools: Ein Projektteam entscheidet sich dafür, anstelle vorhandener Softwaretools eigene interne Tools zur Unterstützung des Projektmanagements oder der Berichterstattung zu entwickeln. Die Teammitglieder investieren viel Zeit und Energie, um die Tools nach ihren Bedürfnissen anzupassen. Aufgrund des IKEA-Effekts sind sie überzeugt, dass ihre eigenen Tools überlegen sind, selbst wenn sie weniger funktional oder benutzerfreundlich sind als etablierte Lösungen.
  2. Neugestaltung der Projektstruktur: Ein Projektteam beschließt, die bestehende Projektstruktur grundlegend zu überarbeiten und eine neue Vorgehensweise einzuführen. Die Teammitglieder investieren viel Zeit und Energie, um die neue Struktur zu entwickeln und anzupassen. Durch den IKEA-Effekt entwickeln sie eine starke emotionale Bindung an die neue Projektstruktur und sind überzeugt, dass sie eine verbesserte Arbeitsweise und Effizienz ermöglicht, auch wenn es möglicherweise nicht ausreichend validierte Daten oder Nachweise für die Wirksamkeit der Änderungen gibt.

Einfluss des IKEA-Effekts auf die Entscheidungsfindung

Der IKEA-Effekt beeinflusst die Entscheidungsfindung, indem er dazu führt, dass wir aufgrund unserer persönlichen Investitionen oder unserer aktiven Beteiligung eine übermäßig positive Einschätzung eines Projekts oder Produkts haben. Dies kann zu einer Verzerrung der objektiven Bewertung führen und dazu führen, dass wir an einem Projekt festhalten, das möglicherweise nicht den besten Gesamtnutzen bietet. Um den Einfluss des IKEA-Effekts zu reduzieren, ist es wichtig, eine objektive Bewertung der tatsächlichen Ergebnisse, Kosten-Nutzen-Analyse und Kundenerwartungen durchzuführen. Es ist ratsam, die persönlichen Investitionen oder emotionalen Bindungen zu erkennen und sie in einen größeren Kontext objektiver Faktoren zu stellen, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die nicht vom IKEA-Effekt beeinflusst sind.

 

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