Ein Projektmanager steht vor der Entscheidung, ob ein bestimmtes Projekt erfolgreich abgeschlossen werden kann oder ob es zum Scheitern verurteilt ist. Er betrachtet die Situation als entweder „alles oder nichts“ und sieht keine Möglichkeit für einen Kompromiss oder eine abgestufte Lösung.
Dichotomie
Die Dichotomie bezieht sich auf die Tendenz von Menschen, komplexe Situationen, Probleme oder Entscheidungen in zwei gegensätzliche und extreme Kategorien zu unterteilen, ohne die möglichen Zwischenstufen oder Nuancen zu berücksichtigen. Es ist eine kognitive Verzerrung, bei der wir dazu neigen, die Welt in polarisierte „entweder-oder“ Szenarien zu betrachten, anstatt die Grauzonen und Kompromissmöglichkeiten zu erkennen.
Beispiele aus dem Projektmanagement
- Budgetierung: Bei der Festlegung des Projektbudgets kann der Projektmanager in eine Dichotomie verfallen, indem er das Budget entweder als ausreichend oder als unzureichend betrachtet. Er berücksichtigt möglicherweise nicht die Möglichkeit, das Budget flexibel anzupassen, indem er beispielsweise Einsparungen in bestimmten Bereichen vornimmt oder zusätzliche Ressourcen bei Bedarf einplant.
- Zeitmanagement: Ein Projektmanager könnte dazu neigen, das Projekt in einen starren Zeitrahmen zu zwängen und die Projektmeilensteine entweder als pünktlich oder als verzögert zu bewerten. Dabei wird möglicherweise nicht berücksichtigt, dass sich ein Projektverlauf in gewissem Maße flexibel anpassen lässt und dass es manchmal sinnvoll ist, den Zeitplan zu optimieren und anzupassen, um die Qualität und den Erfolg des Projekts zu gewährleisten.
Einfluss der Dichotomie auf die Entscheidungsfindung
Die Dichotomie beeinflusst die Entscheidungsfindung, indem sie dazu führt, dass wir komplexe Situationen oder Probleme in extremen Kategorien betrachten, ohne die möglichen Zwischenstufen oder Kompromisse zu berücksichtigen. Dies kann zu einem starren Denkmuster führen, das alternative Lösungen oder flexible Ansätze vernachlässigt. Um den Einfluss der Dichotomie zu reduzieren, ist es wichtig, eine flexiblere Denkweise zu entwickeln und alternative Optionen zu erkunden. Es ist ratsam, die Grauzonen zwischen den Extremen zu erkennen und nach kompromissfähigen Lösungen zu suchen, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die nicht von der Dichotomie beeinflusst sind.
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