Ein Projektmanager steht vor der Entscheidung, ein neues Projektteammitglied einzustellen. Er erhält zwei Bewerbungen: Kandidat A mit umfangreicher Erfahrung und Kandidat B mit weniger Erfahrung. Um die Entscheidung zu erleichtern, stellt der Projektleiter einen weiteren Kandidaten C vor, der weniger Erfahrung als Kandidat A hat, aber mehr als Kandidat B. Der Projektleiter tendiert nun dazu, Kandidat B als den „Decoy“ zu betrachten, der die Entscheidung zugunsten von Kandidat A beeinflusst, da dieser im Vergleich zu Kandidat C die bessere Wahl zu sein scheint.
Decoy-Effekts
Der Decoy-Effekt beschreibt eine kognitive Verzerrung, bei der die Präferenz zwischen zwei Optionen durch die Hinzufügung einer dritten, scheinbar weniger attraktiven Option beeinflusst wird. Die neue Option wird als „Decoy“ bezeichnet, da sie dazu dient, eine andere Option im Vergleich vorteilhafter erscheinen zu lassen.
Beispiele aus dem Projektmanagement
- Auswahl zwischen Projektvorschlägen: Ein Projektmanager bewertet verschiedene Projektvorschläge und steht vor der Entscheidung zwischen zwei Optionen, Projekt A und Projekt B. Um die Entscheidung zu beeinflussen, wird ein Projekt C als „Decoy“ eingeführt, das weniger rentabel oder weniger vielversprechend ist als die anderen beiden Projekte. Dies führt dazu, dass Projekt A im Vergleich zu Projekt C attraktiver erscheint und somit bevorzugt wird.
- Auswahl von Softwarelösungen: Ein Projektteam evaluiert verschiedene Softwarelösungen für ein neues Projekt. Die Entscheidung steht zwischen Software A und Software B, wobei Software A höhere Kosten hat, aber auch umfangreichere Funktionen bietet. Um die Entscheidung zu erleichtern, wird eine dritte Option, Software C, als „Decoy“ präsentiert, die weniger Funktionen als Software B hat, aber ebenfalls höhere Kosten als Software A aufweist. Dadurch erscheint Software A im Vergleich zu Software C als die vorteilhaftere Option und wird bevorzugt.
Einfluss des Decoy-Effekts auf die Entscheidungsfindung
Der Decoy-Effekt beeinflusst die Entscheidungsfindung, indem er durch die Einführung einer weniger attraktiven Option die Präferenz zwischen den verbleibenden Optionen verändert. Dies kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der relativen Vor- und Nachteile der Optionen führen und die Entscheidungsfindung beeinflussen. Um den Einfluss des Decoy-Effekts zu reduzieren, ist es wichtig, Optionen objektiv zu bewerten und sich nicht von einer „Decoy“-Option beeinflussen zu lassen. Es ist ratsam, die eigenen Präferenzen und Kriterien klar zu definieren und sie unabhängig von der Präsenz einer weniger attraktiven Option zu bewerten. Durch eine sorgfältige Analyse können fundierte Entscheidungen getroffen werden, die nicht vom Decoy-Effekt beeinflusst sind.
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