Die agilen Methoden und Werkzeuge befähigen Menschen dazu, im Team zusammen zu arbeiten und unterstützen neben den in Kapitel »Agile Werte und Grundsätze«, »Agile Prinzipien« und »Lean und Kanban in der IT« beschriebenen Vorteile auch die Teamentwicklung. Die agilen Methoden, hier Timeboxing, basieren auf die agilen Werte und Grundsätze und auf den darauf aufgebauten agilen Prinzipien.
Alle Prozesse, wie beispielsweise der Sozialisationsprozess, die in einer Organisation ablaufen aber auch gesellschaftliche Prozesse, wie die »Globalisierung«, werden unter dem Begriff »Umweltebene« zusammengefasst[1]. Im agilen Projektmanagement werden sowohl die Organisationsprozesse, wie die Sozialisation oder die Arbeitszufriedenheit, als auch gesellschaftliche Prozesse, wie die Werte und Kultur, angewandt.
Interpersonelle Konzepte spielen im agilen Projektmanagement eine wesentliche Rolle, da hier der Teambegriff und die selbstorganisation von Teams eine wichtige Größe darstellt. In den interpersonellen Konzepten zählen grundsätzlich gruppenpsychologische Phänomene wie beispielsweise Konfliktlösung, Verhandeln, Kommunikation, Kooperation, usw. zu den Erfolgsfaktoren im agilen Projektmanagement.
Um in unterschiedlichen Situationen dementsprechend reagieren zu können ist es wichtig, intrapsychische Konzepte wie das Konstrukt der Einstellung, Gefühle, Emotionen, Motivations- und Volitionsprozesse, Aggressionen und Entscheidungsprozesse zu verstehen.
Im agilen Projektmanagement gehören die Teamarbeit und die begleitende Teamentwicklung zu den primär kritischen Erfolgsfaktoren. Die Teamentwicklung folgt bei jeder Ein- und Ausführung agiler Vorgehen ähnlichen Prozessen. Hier ist es von Bedeutung von Anfang an Verhalten und Verhaltensweisen zu gestalten oder Gewohnheiten zu ändern (siehe »Behavioural Design«)
Das Kanban-System wurde von Taiichi Ohno[1] 1947 entwickelt und in der Toyota Motor Company auch praktisch umgesetzt. Primär ist Kanban eine Methode der Produktionssteuerung nach dem Pull-Prinzip um Lagerbestände zu reduzieren und Durchlaufzeiten zu erhöhen[2].
Das agile Manifest beinhaltet neben den vier agilen Werten und Grundsätze noch 12 agile Prinzipien. Diese Prinzipien bauen auf den Werten und Grundsätzen auf und unterstützen die Umsetzung und die Strategie der Durchführung.
Die agilen Werte und Grundsätze (siehe http://www.agilemanifesto.org) wurden im Februar 2001 in Snowbird, Utah, USA durch 17 Experten[1] aus erfahrenen Softwareentwicklern und Methodikern in einem Gremium beschlossen.
Prozessorientierung bedeutet in diesem Zusammenhang agil und die einzelnen Funktionsbereiche wie die Anforderungsanalyse, die Planung, usw. fließen ineinander und wiederholen sich laufend.